Mein Hardcover

…von der Hubertusalm ist jetzt an 6x9Zoll angepasst. Das dauert jetzt bis 72 Stunden (drei Tage), bis das angezeigt wird. Die kommenden Tage mache ich das noch bei Books on Demand. Dort kommt das Buch in Hardcover A5. Bei der Anpassung an 6×9 Zoll 15.24×22.86 cm fallen Ihnen sicher die Maße von A5 auf: 14.80×21.00 cm. Aus dem unsymetrischen Verhältnis ergeben sich bei gleichmäßiger Vergrößerung, Ränder. Und die will ich nicht. Das heißt, für dieses unwirkliche Format fällt allein am Cover unglaublich viel Arbeit und Bastelei an. Beim Beschnitt ist dann meist auch der Goldene Schnitt weg. Nur als ein Beispiel. Ich weiß, Profis haben damit weniger Probleme. Aber für mich ist das fast zuviel der Mühe. Hier ist das noch mit dem schwarzen Rand:

Auszug Karinka und Freunde

Das Gespräch scheint sich zu lohnen. Die jungen Frauen überlegen, ob sie nicht gemeinsam übertreten. Die berufliche Enttäuschung scheint riesengroß zu sein. Vor allem, für junge Leute. Die haben sich für das Leben etwas mehr vorgenommen als sie bekommen.

Etela lädt die jungen Damen zu einem Gespräch ein. Ihr Chef, der Doktor, ist davon nicht begeistert. Er redet heimlich auf die Frauen ein. Dabei spart er nicht mit Verleumdungen und Lügen. Das scheint an den Frauen abzuprallen. Die wissen bereits, was sie wollen. Sie wollen weg von ihm und den grausamen Arbeitsbedingungen. Letztendlich gehen sie bei dem Doktor auf den Strich. Und das ohne irgend ein wirtschaftlich – positives Ergebnis. Ihre Situation würde sich in Richtung – Freiheit verbessern.

Dem Doktor passt das nicht. Er will die Ergebnisse der Kontrolle manipulieren. Er schreibt die Genossenschaft und die Produkte schlecht. Um seine Damen zu behalten. Slavo bemerkt das.

„Möchten sie das Protokoll so abgeben?“

„Sie müssen noch unterschreiben.“

Clara und Hannes können wenig helfen. Das Gespräch findet in Slowakisch statt. Etela mischt sich ein. Und nicht nur sie. Auch die vier Schwestern. Juri, der Doktor, sieht seinen Fehler teilweise ein. Die maßgeblichen Beurteilungen will er aber stehen lassen. Jetzt mischt sich Petr ein.

„Wenn du das so lässt, werde ich klagen.“

Er spricht Juri mit Du an. Beide haben an der gleichen Uni studiert. Sie kennen sich. Vom Sehen her. Petr könnte jetzt schnell recherchieren. Ob er Ungereimtheiten bei Juri findet. Er droht das versteckt an. Juri bemerkt das.

„Der Betrieb ist in Ordnung“, schreibt er in sein neues Protokoll. „Keine Verstöße festgestellt.“

„Waren sie schon in unserem Restaurant im Ort?“

„Das kommt morgen dran.“

„Wir hätten schon heute mit ihnen gerechnet. Zur Neueröffnung.“

„Wir lassen uns immer ein paar Tage – Zeit. Wegen der Gebrauchsspuren. So vermeiden wir auch Hektik bei dir.“

„Die hat es gegeben. Die Eröffnung war gut besucht. Auch von den Vertretern der Gemeinde.“

Juri scheint etwas vorsichtig zu werden. Er kommt aus Piesok. Und sein Amt ist der Gemeinde unterstellt. Er ahnt Schlimmes.

„Ich schreibe die Berichte neu“, deutet er an.

„Wir freuen uns darüber. Trotzdem will ich die Berichte sehen, bevor die dein Amt verlassen.“

„Die musst du so und so unterschreiben.“

Mit einem Mal wird er zutraulich.

„Wollt ihr bei uns eine Mahlzeit mit einnehmen?“

„Das wäre ja der beste Beleg. Wenn wir morgen noch leben.“

Alle lachen über die Bemerkung von Juri. Langsam scheint er sich zu besinnen.

„Wir stehen hier für unser Land, für unsere Arbeit und für unsere Produkte“, sagt Slavo eindringlich. „Ihr müsst uns helfen – nicht bekämpfen. Vor allem nicht mit fremden Gesetzen. Unsere Hygienegesetz war viel besser als das aus Europa.“

Juri scheint das einzusehen. Er wird wesentlich freundlicher. Seine Schwestern wird er trotzdem los. Die wollen auf der Alm anfangen. Mit den Schwestern werden sich auch deren Freunde auf der Alm einfinden. Falls sie Freunde haben. Die Kräfte werden alle gebraucht. Auch im Hotel in Piesok.

„Wir haben auch Proben für künftige Produkte hergestellt. Willst du die untersuchen?“

„Gerne. Ihr könnt mir Proben mitgeben.“

„Ich kann auch die Laborergebnisse von Petr mit dazu geben. Kopien. Die Originale brauchen wir noch.“

„Das macht es uns einfacher.“

„Die neuen Regeln verpflichten uns. Nicht die EU. Wir stehen in Haftung.“

„So in etwa, sehe ich das auch. Das macht es zu kompliziert. Wir haben nur noch Unterschriften zu geben. Das sind Scheinunterschriften.“

„Die Kontrolle ist Vergangenheit“, sagt Slavo. Petr nickt.

„Es gibt seitens der EU kein gesellschaftliches Interesse, die Bevölkerung zu schützen. Das ist wie Selbstbedienung unter Verbrechern.“

„Wie soll ich das verstehen?“

„Ich untersuche unsere Produkte. Die Ergebnisse sind die Grundlage für die Genehmigung unserer Produkte. Damit bin ich Bock und Gärtner.“

„Täter und Polizei in einer Person. Das ist nicht mehr witzig.“

„Wir können auch heute noch das Restaurant besuchen.“

„Ich nehme an.“

Die Frauen freuen sich auf die Kutschenfahrt. Tim hat ihnen etwas Tee und Slivovic mit gegeben. Auch eigenes Brot und Kaminwurzen.

Kaminwurzen von Rind und Lamm sind die Spezialität auf der Hubertusalm. Tim plant die auch von Hirsch, Esel und Lama. Gelegentlich verletzt sich auch ein Lama. Eigentlich wollen die Frauen daraus Wolle herstellen. Im Moment gelingt ihnen das noch nicht. Sie benötigen Hilfe auf diesem Gebiet. Das nehmen sie sich aber für die Zukunft vor. Bisher stellen sie aus der Wolle kleine Teppiche und Vorleger her. Geknüpft. Die Knüpferei haben sie von türkischen Freunden gelernt.

Im Hotel angekommen, bewundert Juri und seine Frauen die ländliche Pracht. Nicht glänzend und spiegelnd. Das Foyer hängt voller ländlicher Utensilien. Die Zeugen schwerer Arbeit und bitterer Unterdrückung.

„ Wir haben uns befreit davon. Für einen sehr hohen Preis“, sagt Slavo.

„Meinst du eure Sexkanäle?“

„Kennst du die?“

„Aber sicher. Schön. Sehr schön.“

„Du bist doch nicht etwa zahlendes Mitglied?“

„Ich weniger. Aber meine Frau. Kamila.“

„Ich bin überrascht.“