Die Kirchenglocken läuten. Alle Gäste von Marianne, die Familienangehörigen und Retter, gehen geschlossen, langsam als Trauermarsch, die Gemeinde herunter. Auch die Väter samt einigen Beschäftigten, die angereist sind. Nachbarn schließen sich an. Sie möchten Gustl und Marianne den Respekt bekunden. Friedl wird von Marianne und Anuschka in die Mitte genommen und teilweise geführt. Wegen der Schwellungen im Gesicht, kann er nur behindert sehen. Er wollte trotzdem gern nach Unten laufen. Das ist er seinem Freund und Kameraden schuldig. Denkt er. Vor der Kirche sammelt sich inzwischen eine recht große Menschenmenge. Die Parkplätze und Straßen füllen sich mit Autos aus den Nachbargemeinden. Gustl und Marianne haben einen sehr guten Ruf. Toni kommt in Begleitung Monikas und den Freunden der Fraktion Aschbach. Vor der Kirche wird schon Trauermusik gespielt. Gabriel betätigt die Feuerwehrsirene, fast rhythmisch. Wie bei einem Fliegeralarm. Janik und Oskar kommen zum Friedhof mit Krücken gehumpelt. Janik hat einen Gipsarm.
In seiner Trauerrede bedauert Nikolaus die Opfer der Gemeinde zuerst. Ganz bewusst. Er kritisiert sehr schwer die jungen Leute der Seilschaft. Wegen ihnen hat die Gemeinde wertvolle Mitglieder verloren. Danach segnet er die Verunglückten jungen Leute mit dem Hinweis, sie hätten eher vorher seinen Segen abholen sollen. Er hätte ihnen das Vorhaben ausgeredet. Sagt er. Maria weint wie der örtliche Wasserfall. Nikolaus redet von Erziehung. Von geistiger Verarmung. Von Langeweile. Von Abenteuerlust. Alles verpackt in teilweise vorwurfsvolle Verse. Alle verstehen ihn. Das wirkt auch. Zu spät. Friedl würde ihm für die Verse – Applaus geben. Er nickt fortwährend. Friedl kann kaum reden. Niemand würde ihn verstehen. Toni springt für ihn ein.
„Die wahre Trauer kommt noch“, sagt er der Trauergemeinde. „Firmen und Existenzen sind kaputt. Die Nachfolger sind vor ihren Eltern gestorben. Der Schaden in der Gemeinde ist mehr als nur beträchtlich. Ich bitte unsere Gemeinde, den Zugang zum Wasserfall zu sperren.“
„Wir werden die Zugänge noch intensiver sperren“, verspricht Dominik Patroner.
„Das muss aber Jemand bezahlen“, ergänzt Mama – Crista.
Siglinde vom Wasserfallblick verspricht, sich zu melden, wenn sie ähnliche Vorhaben bemerkt. Sie gesteht wie Marianne, das nicht verhindert zu haben. Obwohl sie schon bemerkten, was die jungen Leute vorhaben.
Nach der Trauerkundgebung auf dem Friedhof, begibt sich die Trauergemeinde fast geschlossen hinauf zu Marianne.
Nach zwölf Wochen kann Günter mit einem künstlichen Becken samt Gelenk und einem Gehstock wieder laufen. Er schiebt seine Beate im Rollstuhl. Beate ist einseitig gelähmt. Sie kommen Marianne besuchen. Friedl empfängt sie. Er sieht gut aus. Seine Narben im Gesicht hat er mit einem Bart verdeckt.
„Rasieren funktioniert nicht mehr“, sagt er zur Begrüßung.
Maria hat ihre Anteile an den fünf Autohäusern verkauft. An ihre Familie. Sie bekommt jetzt von der Familie die Rente. Alle Schulden sind bezahlt. Maria kommt mit einem polnischen Pfleger. Sie ist wegen dem Schock jetzt sehr behindert.
Vor dem Haus steht eine geschnitzte Figur. Gustl. Eine angebrachte Kupfertafel gibt den Kurzlebenslauf bekannt.