Der Tag 021023-1 China, Südamerika, EU, Privat, Slowakei
Fortsetzung – Der Wasserfall von Partschins
„Bei der Erkundung müssen wir den Weg finden, an dem wir mit den wenigsten Steinschlägen konfrontiert werden“, sagt Günter.
„Das ist doch normal“, antwortet Rolf. „Bei stark fließendem Wasser ist das aber etwas komplizierter. Die Steine schlagen auf und springen weiter.“
Alle sind sich dessen bewusst.
„Das ist unser Risiko“, gibt Beate etwas leichtsinnig von sich. „Wir haben Helme und Schutzwesten an. Was willst du mehr?“
Damit scheint die Diskussion beendet. Rolf ist etwas beruhigter. Er glaubt, seine Kumpanen ausreichend zur Vorsicht gemahnt zu haben.
Nach der ersten Begehung, begeben sich Alle trotzdem zur Gemeinde Partschins. Das wollten sie zuerst vermeiden. Aber sie brauchen eine Genehmigung. Sie möchten auch erfahren, ob sie von Unten her ran kommen.
„Das ist an sich schon ein recht steiler Berg“, sagt Werner. „Ich komme hier schon außer Atem beim Aufstieg.“
„Dann hast du nicht ausreichend trainiert“, antwortet Karin leichtsinnig. Sie fahren zur Gemeindeverwaltung. Bergab. Es ist geöffnet. Sie werden von Andreas empfangen. Von seiner Höflichkeit sind sie überrascht. Auch von der Hilfsbereitschaft. Von deutschen Ämtern her, sind sie das nicht gewohnt. Dort werden sie eher verächtlich behandelt. Zu einer Art – Unterwürfigkeit gezwungen. Nieder gemacht. Zu einem Bittsteller. Dabei bezahlen sie deren Löhne. Sie wundern sich. Sie müssen keine Nummer ziehen.
„Kann ich Sie Etwas fragen?“, sagt Werner.
„Bitte“, antwortet Andreas. Die Frauen an den Schreibtischen verfolgen das Gespräch aufmerksam.
„Wir möchten gern in das abgesperrte Gebiet des Wasserfalles. Wir möchten dort Fotos schießen und Filme drehen.“
„Das ist Gemeindegrund. Die Wanderwege gehören der Familie Patroner.“
„Die Familie pflegt die Wege wohl auch?“
„Natürlich. Und das ist eine gewaltige Arbeit. Vergütet bekommen sie das nicht.“
„Also, laufen wir dort auf eigene Gefahr?“
„Ja. Im gesamten Gelände.“
„Können wir dort hin?“
„Fragen Sie die Familie Patroner. Die Gemeinde erlaubt ihnen den Zutritt ins gesperrte Gelände nicht. Wir können dafür keine Haftung übernehmen.“
Werner stammelt noch Etwas. Andreas hört das zwar, antwortet aber nicht.
Das Gespräch scheint beendet. Hinter Werner, warten schon zwei Bürger der Gemeinde. Sie hören auch interessiert zu. Günter meint, ein Kopfschütteln gesehen zu haben. Vor der Tür sagt er zu den Anderen:
„Unser Anliegen scheint nicht sehr willkommen zu sein.“
„Wollen wir das abblasen?“, fragt Rolf.
„Keines Falls“, antwortet Karin.
Die Männer geben nach.
Was haben Petersilie und Vagina gemeinsam?

“ Zuhause angekommen sortiere ich welke oder gelbe Blätter aus und entferne den Gummi, damit die Stiele nicht abknicken.“
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Der Wasserfall von Partschins
„Wir könnten schon mal zur Probe ein paar Besteigungen durchführen“, sagt Günter.
Rolf ist etwas skeptisch.
„Wir haben keine Route und kennen die Überraschungen nicht.“
„Sozusagen, machen wir eine Fahrt ins Blaue“, lacht Günter. „Wir müssen so und so die Sicherungen einschlagen.“
„Das ist aber unsere Gesundheit“, antwortet Rolf.
Rolf muss immerhin an seine Arbeit denken. Ist er verletzt, hat er keine Einkünfte. Bei seinen Kletterpartnern spielt das keine Rolle. Die haben Jeder ein freies Konto mit festem Einkommen. Ob sie jetzt auf einer Arbeitsstelle herum sitzen oder nicht.
„Ich finde aber, wir haben die falsche Ausrüstung mit.“
„Wie kommst du darauf?“
„Wenn wir von strengerem Wasser überrascht werden, sind unsere Heringe zu schwach.“
„Wie kommst du darauf?“
„Weil wir doppelt so schwer sind bei viel Wasser. Und das tragen die Heringe nicht.“
„Wir müssen auf der Gemeinde fragen, ob wir ausnahmsweise, Unten ran kommen.“
„Was erhoffst du dir davon, Werner?“
„Vielleicht haben wir von Unten aus die bessere Route.“
„Querbesteigen, von hier aus, ist doch auch gut“, antwortet Günter. „Außerdem wollen wir der Gemeinde nichts verraten.“
Die Frauen sind damit einverstanden.
„Wir müssen in Erfahrung bringen, ob es tatsächlich Steinschläge gibt“, sagt Karin.
„Da bin ich mir sogar sicher“, antwortet Rolf. „Ihr kennt doch unsere Wasserfälle. Dort fallen ständig Steine nach Unten.“
Das klingt den Kollegen etwas zu logisch. Zu einfach.
„Hast du Angst deswegen?“, fragt Beate.
„Etwas Angst im richtigen Moment gehört dazu.“
„Ah! Deswegen fällt er dir immer zusammen, bevor ich komme.“
Alle lachen.
„Nein. Das verstehst du falsch. Er fällt zusammen, nachdem ich gekommen bin.“
„Du kommst also immer bevor ich komme?“
„Bis jetzt, warst du immer zufrieden damit. Du kommst doch immer schon, wenn ich dich berühre.“
„Das ist nur gespielt.“
Alle lachen. Sie wissen, Beate will Rolf aufziehen. Sie will Günter beruhigen. Den soll sie ja heiraten. Ihr Bruder soll Karin heiraten. Bis jetzt ist das nur so geplant. Man zeigt sich ziemlich tolerant. Der Freundschaft halber. Geben und Nehmen. Die billigste Methode der Bezahlung. Und die hat Tradition in beiden Familien.
Schon die Mamas haben so bezahlt. Erfolgreich. Finden die Fünf.
Fleischnocken zu Püree
Das Einfachste schmeckt oft besser als ein großes Menü. Und das ohne Zirkus.
Wir kochen heute Fleischnocken. Faschiertes (Gehacktes) verwandeln wir heute in Nocken. Und die grillen wir.
Dem Faschierten (auch gemischt mit Hirsch) geben wir Salz, Pfeffer, gemahlenen Kümmel, Majoran, Gyrosgewürz:
Zwiebelgranulat:
Knoblauchgranulat:
Senf und eine Prise Zucker zu. Ein Ei. Mehr nicht. Wir kneten das Ganze zu einem kompakten Teig. Den lassen wir etwas ziehen. Die Trockengewürze entfalten ihren Geschmack. Mit dem Löffel und der Hand, stechen wir die Nocken ab. Mit der Hand formen wir die Nocken im Löffel beim Ausstreichen auf das Blech. Mit der Methode forme ich alle Nocken. Die Löffelgröße bestimmt die Nockengröße.
Die Nocken stellen wir in den Grill.
Oberhitze. Fünf Minuten Vollgas.
Zwischenzeitlich stellen wir uns das Püree her. Wir lassen unseren selbst gemachten Speck aus. Löschen mit Brühe ab. Selbstgemachte Trockenbrühe natürlich. Sonnengetrocknet. Haben Sie keine Sonne, bestellen Sie sich die Trockenbrühe einfach im Netz. Am besten, im Kilo. Die Kleinportionen im Laden sind einfach zu teuer und nicht selten, vom falschen Erzeuger.
Ihre regionalen Erzeuger verkaufen im Netz.
Für das Püree nutze ich Kartoffelflocken. Sie können natürlich auch frische Kartoffeln zu Stampfkartoffeln kochen. Wir haben Kartoffelerntezeit. Unsere Südtiroler und Trentiner Bauern verkaufen erstklassische Ware. Auch in den Genossenschaften. Der Preis ist nicht gestiegen.
Püree koche ich ohne Milch. Aber mit Butter. Aktuell nehme ich Butter aus dem Trentino. Die kostet noch acht Euro das Kilo. Die Traumpreise von über zwölf Euro, zwingen uns, die Hersteller oder Händler, ihre eigenen Erzeugnisse essen zu lassen. Guten Appetit.
Dem Genuß halber, gebe ich die Fleischnocken in das Püree. Das lasse ich noch etwas ziehen. Der Geschmack wird so etwas homogener. Kräuter gebe ich keine extra. Die würden wir gar nicht spüren. Das Gericht ist von sich aus würzig genug.


Übrigens: Das Eiweiß der Nocken geben Sie in das Püree mit rein.
Der Tag 300923-1 Moldawien, Russland, DDR, Kanada
Cover von Wasserfall in Partschins
Ich werde natürlich noch mehr davon schießen. Mir ist zu wenig Blau drauf. Aber als Arbeitstitel geht das schon mal recht gut.
Zur Information an meine Leser
Der Partschinser Wasserfall und auch die anderen Bücher, schreibe ich hier schon noch live. Sie möchten sich das Geschriebene per pdf ausdrucken. Ich lösche es, sobald ich daraus ein Kapitel, Ebook oder ein PDF – Buch bereit stelle. Kostenpflichtig natürlich. Das Gratislesen bleibt meinen treuen Lesern dadurch erhalten. Ich möchte das ausdrücklich betonen. Mit Kommentaren haben Sie auch die Möglichkeit, an dem Werk etwas mitzuarbeiten. Wenn Ihnen bestimmte Details nicht gefallen oder Sie dort eine Verbesserung einbringen möchten, gerne.
Ich betone das ausdrücklich in Hinsicht meiner „Heimatliteratur“.
Noch ein kleiner Hinweis zu meinen Krimis. Die werde ich in einem Buch zusammenfassen. Das drucke ich natürlich nicht in Großschrift, wie die einzelnen Bücher. Das wäre zu teuer. Außerdem bekommen die Zusammenfassungen – Hardcover. Ich drucke sie trotzdem alle in A5. Leblos im Schnalser Stausee ist noch in 13×19, einem klassischen Handbuchdruck. Das war eine Probe. Das werde ich jetzt in Großschrift 12 Pt. auf A5 umstellen.
Der Wasserfall von Partschins
Nach dem Essen, stellen sie der Bedienung ein paar Fragen zum Wasserfall.
„Gibt es hier einen Wandersteg?“
Sie wissen, es gibt einen. Das haben sie bereits im Netz gelesen. Karin spekuliert aber auf ein paar Extrahinweise. Sie geht davon aus, die Gastgeber wissen mehr. Fehlanzeige. Die Bedienung ist nicht von hier. Sie müssen das selbst erkunden.
Am Haus geht ein schmaler Pfad hinauf. Den wollen sie nutzen. Weiter Oben sehen sie einen Wandersteig. Gesichert, wie sie bemerken. Den wollen sie am ersten Tag besuchen. Sie müssen eine Route finden.
Der Boden wirkt etwas klitschig. Damit haben sie gerechnet. Genau das, macht eben das Wasserfallsteigen aus. Das ist der besondere Kick. Sie wollen keine Aufmerksamkeit erregen. Niemand soll genau erfahren, was sie vorhaben.
Die Zimmermädchen bemerken aber ihr Anliegen. An den Sachen, die in ihren Zimmern herum liegen. Genau das wird so zum Ortsgespräch. Es dauert nicht lange und Viele wissen Bescheid. Im Gasthof bekommen sie schon reichlich Fragen diesbezüglich.
Sie brechen auf zum Klettersteig. Der wirkt schon etwas anspruchsvoll. Wie sie bemerken, läuft der Fall ziemlich gemütlich. Das wäre ideal zum Klettern. Zumal sie einige Passagen sehr dicht am Wasser klettern müssen. Günter misst den Druck des Wassers.
„Nicht schlecht“, sagt er voller Bewunderung. „Wir müssen gut sichern.“
Am oberen Wandersteig angekommen, versuchen sie schon, die Steine zu betreten. Sie brauchen unbedingt den Kontakt. Der Vorteil von Wasserfällen wird auch recht schnell deutlich. Die Steine liegen etwas fester. Sie wirken irgendwie gebundener als an Felswänden.
„Wir müssen morgen auch runter. Wir brauchen den Einstieg – unten.“
Der Einstieg ist nur quer begehbar. Über den kleinen See kommen sie nicht ran. Es ist wie bei den anderen Wasserfällen auch. Nur wenige sind direkt von Unten begehbar.
Bustouristen bemerken ihr Tun. Sie fotografieren. Im Gasthaus sind schon reichlich Touristen angekommen.
„Das scheint eine Attraktion zu sein“, bemerkt Beate.
„Die sind wegen dir da. Du bist die Attraktion“, schmeichelt Rolf.
„Du hast wohl Lust heute?“, erwidert sie.
Rolf tut, als hätte sie ins Schwarze getroffen.
„Ich muss die Wand fotografieren. Wir brauchen den genauen Weg.“
Rolf schießt etwa hundert Fotos. Werner auch. Auf ihrem Zimmer werden sie die erste Route festlegen. Eigentlich bräuchten sie auch etwas stärkeren Wasserfall. Für die Ausweichroute. Die legen sie spekulativ gleich mit fest.