Korrektur lesen beendet – Buch fertig

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Ich habe jetzt das Korrektur lesen des dritten Teiles von Karinka, Gelika und Freunden beendet. Das ist so zu sagen, das glückliche Ende des Gesamtromanes. Meine neue Novelle: Arbeitstitel: Der Wasserfall von Partschins steht jetzt auch als Teil Seite 1-10 10Pt. Rohdruck zur Verfügung. Heute Abend schicke ich das durch das Programm zur Ebookconvertierung. In Pt12 sind das so um die 15 Seiten A5. Ein passendes Coverbild suche ich noch. Das muss sich vom Cover auf Amazon und BoD unterscheiden. Die Tage fahre ich mal hoch zum Wasserfall und zum Gasthaus. Vielleicht schieße ich auch mal ein paar Fotos von Gegenüber. Eigentlich brauche ich die günstigste Tageszeit für ein Cover – Foto. Der Herbst ist dafür am besten geeignet. Zumindest, passend für die Art der Novelle. Da ist der Wasserstrahl am kleinsten. Es sei denn, es regnet stark.
Gelika, Karinka und Freunde
„Sag uns bitte die Namen der anderen Genossenschaften. Wir organisieren ein Treffen.“
„Die haben nur Bedenken wegen Absprachen. Die sind verboten.“
„Deswegen seid ihr hier?“
„Genau. Unsere Produkte müssen sich von euren unterscheiden.“
„Wir organisieren ein Treffen“, sagt Slavo noch einmal.
„Goran und Dario müssen das organisieren.“
Die Zwei werden gleich los geschickt. Das Treffen muss ein Erfolg werden. Es geht um den Markt im gesamten slawischen Raum. Sie wollen die Westeuropäer dort verdrängen.
„Deren Produkte werden letztendlich von unseren Arbeitern hergestellt. Wir wollen unsere Arbeiter wieder bei uns zu Hause haben. Ohne unsere Arbeiter, hätten sie die Produkte gar nicht. Die haben uns die Rohstoffe und die Arbeiter gestohlen.“
„Der Wunsch ist unser Traum“, sagt Clara. „Wir sind in letzter Zeit auch stark enttäuscht worden.“
„Warum?“
„Mit der Pandemie haben die Großen bei uns eine Marktreinigung verfolgt. Unsere kleineren Firmen sind alle pleite. Eher, kaputt gemacht worden. Man hat ihnen keine Stützung gezahlt. Nur den Großen.“
„Dann liegen wir mit unserem Plan schon mal richtig. Wir bündeln die kleinen Firmen.“
„Wichtig ist, dass unsere Genossenschaften ihre Autonomie wahren.“
„Das dürfte kein Problem sein. Mit Absprachen. Auch, wenn sie verboten sind.“
„Deswegen sind sie für uns verboten.“
Alle lachen.
„Die großen Konsortien sprechen sich schon ab. Sie teilen sich den Markt untereinander auf“, sagt Clara. Clara muss es wissen. Sie ist ein Bestandteil dieses Systems. Als Familienbetrieb in einer Kette. Jetzt, wo sie fertig sind mit Schulden abtragen, liegen die Geier auf der Lauer. Sie möchten das Anwesen kapern. So billig wie möglich. Alle Mittel werden angewandt. Clara kennt die Personen auf den Gerichten schon mit ihrem Vornamen. Deswegen hat sie ihre Genossenschaft als Pächter eingetragen. Die Hubertus – Genossenschaft ist jetzt mächtig genug. Scheinbar. Mit neuen Partnern von anderen Genossenschaften wachsen die Chancen, dem kriminellen Druck zu widerstehen.
Und dieser Druck wächst täglich. Meist wird in die Lieferkette eingegriffen. Befreundete Genossenschaften werden erpresst und geprüft. Nicht selten kommt es zu Schließungen. Hubertus muss jetzt diese Genossenschaften kaufen. Eher ablösen. Den bedrohten Betrieben werden oft Rechnungen ausgestellt. Phantasierechnungen. Erfundene Rechnungen. Mit allen Konsequenzen. Die werden angesetzt wie Dolchstöße. Regelmäßig. Dazu kommen Bescheide von irgendwelchen neuen Ämtern. Wasser, Hygiene, Werbung und angebliche Verstöße. Abmahnungen sind ein neues Geschäft. Das Alles dient der Erpressung von Schutzgeld. Angeblich – behördlich. Die Genossenschafter wissen jetzt nicht mehr, sind das wirkliche Behörden oder Vereine. Schutzgeldvereine.
Gelika, Karinka und Freunde
Im Hotel angekommen, bewundert Juri und seine Frauen die ländliche Pracht. Nicht glänzend und spiegelnd. Das Foyer hängt voller ländlicher Utensilien. Die Zeugen schwerer Arbeit und bitterer Unterdrückung.
„ Wir haben uns befreit davon. Für einen sehr hohen Preis“, sagt Slavo.
„Meinst du eure Sexkanäle?“
„Kennst du die?“
„Aber sicher. Schön. Sehr schön.“
„Du bist doch nicht etwa zahlendes Mitglied?“
„Ich weniger. Aber meine Frau. Kamila.“
„Ich bin überrascht.“
„Ich bin zu oft unterwegs. Sie sagt, euer Programm hilft ihr.“
„Bringe sie doch morgen mal mit.“
„Ich weiß nicht. Sie schämt sich etwas.“
„Etela kann sie zu Hause abholen.“
„Etela kenne ich mittlerweile sehr gut. Von den Filmen.“
Alex hatte bereits angedeutet, mit Juri etwas vorsichtig zu sein. Er hat Bewerbungen von ihm gefunden. Europa- und weltweit. Slavo weiß das. Er zeigt Juri nicht die Filmstudios im Hotel und auf der Alm. Wobei jetzt alle Studios im Hotel eingerichtet sind. Auch die Sauna mit den zwei Whirlpools. Auf ein Hallenbad haben die Mitglieder verzichtet. Das wäre ihnen zu teuer gekommen. Ein Hallenbad widerspricht auch ihrer Auffassung von Naturverbundenheit. Neben der Alm gibt es ohnehin einen See. Im Winter können die Gäste in der Sauna und im Whirlpool sitzen. Das reicht allemal. See, Schnee, Regen, Duschen und Whirlpool sind einfach zu viel Wasserangebot. Das muss nicht sein.
„Wir sind in den Bergen“, hat Slavo gesagt.
„Wir baden in Kräutern, guter Luft, Milch und Butter.“ Alle Mitglieder finden die Argumentation Slavos in Ordnung und passend.
Bei Juri sind sich die Mitglieder nicht sicher, ob er ihre Tätigkeiten angreift. Etela und Clara werden versuchen, ihn über Kamila zu gewinnen. Vielleicht geht er zusammen mit den Frauen zur Hubertus – Genossenschaft. Ausgeschlossen werden kann das nicht. Obwohl er nicht unbedingt gebraucht wird. Petr ist fähiger als Juri. Und sehr gut eingearbeitet.
Juri ist sich dessen bewusst. Er sieht keinen Platz für sich und seine Fähigkeiten. Es sei denn, Tim bräuchte Unterstützung bei der Konservierung.
Dort wäre ein Platz frei. In der Forschung. Neue Methoden. Slavo spricht mit ihm darüber. Juri zeigt erst mal keine Reaktion. Sein Kopf arbeitet noch.
Die Hubertusmitglieder machen eh schon alles richtig. Sie Trocknen, Kandieren und Salzen. Damit ist auch das Trockenwerk im Ort ausgelastet. Gefrierkost wäre in der Produktion und Lagerung zu teuer für sie. Dosenkonserven zu produzieren, ist noch möglich. Vor allem Fleischkonserven. Die Produktion würde Juri in den Ort verlegen. Nicht auf die Alm. In der Beziehung bietet Juri einschlägige Erfahrungen. Auch seine Schwestern. Die möchte er als Kollegen nicht vermissen. Zumal sie ihm täglich, optisch sehr verwöhnen. Mit ihrer Schönheit. Genau auf diese Schönheit ist aber auch Etela verrückt. Clara ebenso. Seit dem Verlust von Hubertus, lässt sich Clara von Etela trösten. Etela lässt dafür Jarosch etwas warten. Jarosch hat aber genug Freunde für den Übergang. Außerdem hilft er gelegentlich Etela beim Trösten von Clara. Jarosch liebt Clara immer noch. Wie Etela. Die Drei sind ein Team. Niemals würden sie auseinander gehen.
Der kommende Tag beginnt sehr früh im Hotel. Auch auf der Alm. Juri kommt mit Kamila gefahren. Kamila will sich die Zimmer und die Filmstudios ansehen. Zu der Zeit dreht gerade Nadja. Sie hat ihre Finger tief in Renata vergraben. Kamila rollt mit den Augen. Alex wollte erst die Aufnahme abbrechen. Er hat sich aber anders entschieden. Alex nimmt sonst nicht live auf. Er schneidet eher das Ergebnis. Live läuft das Programm bereits im Netz.
Kamila scheint begeistert.
„Gibt es noch mehr Studios bei euch?“
„Aber sicher. Im Nebenzimmer.“
Juri schlendert derweil durch die Küchenräume. Er zieht Proben. Petr bemerkt das. Er ruft Slavo an.
„Petr zieht Proben in der Küche und im Kühlhaus.“
„Wo ist Kamila?“
„Die ist oben in den Studios.“
„Vorsicht. Die Zwei wollen uns Probleme bereiten.“
„Ich rufe Alex. Der muss mal die Weiterleitung vom Funknetz abstellen.“
Gesagt – getan. Alex hat gleich reagiert. Kurze Zeit darauf, versucht Juri anzurufen. Auch Kamila. Es funktioniert nicht. Sie gehen vor die Tür. Dort wartet schon Slavo. Nicht allein. Tim, Nico, Dario und Alois sind auch da. Sie greifen Juri und Kamila. Sie durchsuchen deren Handys.
„Sind Aufnahmen dabei?“
Slavo ruft gleich die örtliche Polizei. Die kommt sofort.
„Die Zwei hier spionieren bei uns. Wir wissen nicht für wen. Die Handys sind voller Aufnahmen. In der Tasche hat Juri – Proben unserer Produkte. Wir wollen den Auftrag sehen, der Juri dazu berechtigt.“
Fedor, der Hauptmann, hält die Zwei auf. Er möchte deren Tascheninhalte sehen. Sie gehen zusammen ins Büro. Juri möchte sich nicht durchsuchen lassen. Er droht mit seinem Anwalt.
Wegen der Proben ohne Genehmigung, zeigt Slavo ihn wegen Diebstahl an. Kamila natürlich auch. Damit kann Fedor sie verhaften und einsperren. Vorläufig. Ihr Anwalt wird sie bald wieder rausholen.
Juri kann keinen Auftrag nachweisen. Slavo telefoniert gleich mit der Behörde.
„Wir haben ihn nicht geschickt“, ist die Antwort. Jetzt bliebe eigentlich nur ein strenges Verhör. Juri wird aber nichts sagen. Da ist sich Slavo sicher. Fedor probiert es trotzdem. Er droht Juri mit strengen Konsequenzen. Es geht nicht nur um Diebstahl. Es geht um Spionage. Und dafür sieht das Gesetz schon recht strenge Antworten vor.
Juri gesteht. Wegen seiner Frauen. Die haben auf ihn eingeredet.
„Mich haben Genossenschaften geschickt, die mit euch kooperieren möchten.“
Das glaubt ihm Keiner.
„Ruft mal hier an“, sagt Juri. Er zeigt Slavo eine Telefonnummer. Clara geht mit der Nummer zu Alex. Der soll mal heraus finden, zu wem die gehört. Mit den anderen Nummern auf Juris Handy tut er das Gleiche. Juri wehrt sich nicht mehr.
„Alles Genossenschaften“, sagt Alex. „Einige kenne ich. Die haben mir schon Emails geschrieben.“
„Wir können Juri und Kamila wider gehen lassen. Sie sind auf Erkundungstour.“
„Meine Auftraggeber wollen nur wissen, welche Produkte sie herstellen können. Sie wollen Konkurrenz vermeiden.“
„Das hört sich recht gut an“, entgegnet Slavo. Clara ist begeistert.
Giro Gampen – Mendel
Joana frei, Wetter passend, also Giro. Wir sind den Gampen rauf und die Mendel runter. Reicht. Uns fiel auf: in den Selbstbedienungen und Imbissbetrieben, war der meiste Auflauf. Das Ergebnis der Preistreiberei. Gratulation.
Auszug Karinka und Freunde
Das Gespräch scheint sich zu lohnen. Die jungen Frauen überlegen, ob sie nicht gemeinsam übertreten. Die berufliche Enttäuschung scheint riesengroß zu sein. Vor allem, für junge Leute. Die haben sich für das Leben etwas mehr vorgenommen als sie bekommen.
Etela lädt die jungen Damen zu einem Gespräch ein. Ihr Chef, der Doktor, ist davon nicht begeistert. Er redet heimlich auf die Frauen ein. Dabei spart er nicht mit Verleumdungen und Lügen. Das scheint an den Frauen abzuprallen. Die wissen bereits, was sie wollen. Sie wollen weg von ihm und den grausamen Arbeitsbedingungen. Letztendlich gehen sie bei dem Doktor auf den Strich. Und das ohne irgend ein wirtschaftlich – positives Ergebnis. Ihre Situation würde sich in Richtung – Freiheit verbessern.
Dem Doktor passt das nicht. Er will die Ergebnisse der Kontrolle manipulieren. Er schreibt die Genossenschaft und die Produkte schlecht. Um seine Damen zu behalten. Slavo bemerkt das.
„Möchten sie das Protokoll so abgeben?“
„Sie müssen noch unterschreiben.“
Clara und Hannes können wenig helfen. Das Gespräch findet in Slowakisch statt. Etela mischt sich ein. Und nicht nur sie. Auch die vier Schwestern. Juri, der Doktor, sieht seinen Fehler teilweise ein. Die maßgeblichen Beurteilungen will er aber stehen lassen. Jetzt mischt sich Petr ein.
„Wenn du das so lässt, werde ich klagen.“
Er spricht Juri mit Du an. Beide haben an der gleichen Uni studiert. Sie kennen sich. Vom Sehen her. Petr könnte jetzt schnell recherchieren. Ob er Ungereimtheiten bei Juri findet. Er droht das versteckt an. Juri bemerkt das.
„Der Betrieb ist in Ordnung“, schreibt er in sein neues Protokoll. „Keine Verstöße festgestellt.“
„Waren sie schon in unserem Restaurant im Ort?“
„Das kommt morgen dran.“
„Wir hätten schon heute mit ihnen gerechnet. Zur Neueröffnung.“
„Wir lassen uns immer ein paar Tage – Zeit. Wegen der Gebrauchsspuren. So vermeiden wir auch Hektik bei dir.“
„Die hat es gegeben. Die Eröffnung war gut besucht. Auch von den Vertretern der Gemeinde.“
Juri scheint etwas vorsichtig zu werden. Er kommt aus Piesok. Und sein Amt ist der Gemeinde unterstellt. Er ahnt Schlimmes.
„Ich schreibe die Berichte neu“, deutet er an.
„Wir freuen uns darüber. Trotzdem will ich die Berichte sehen, bevor die dein Amt verlassen.“
„Die musst du so und so unterschreiben.“
Mit einem Mal wird er zutraulich.
„Wollt ihr bei uns eine Mahlzeit mit einnehmen?“
„Das wäre ja der beste Beleg. Wenn wir morgen noch leben.“
Alle lachen über die Bemerkung von Juri. Langsam scheint er sich zu besinnen.
„Wir stehen hier für unser Land, für unsere Arbeit und für unsere Produkte“, sagt Slavo eindringlich. „Ihr müsst uns helfen – nicht bekämpfen. Vor allem nicht mit fremden Gesetzen. Unsere Hygienegesetz war viel besser als das aus Europa.“
Juri scheint das einzusehen. Er wird wesentlich freundlicher. Seine Schwestern wird er trotzdem los. Die wollen auf der Alm anfangen. Mit den Schwestern werden sich auch deren Freunde auf der Alm einfinden. Falls sie Freunde haben. Die Kräfte werden alle gebraucht. Auch im Hotel in Piesok.
„Wir haben auch Proben für künftige Produkte hergestellt. Willst du die untersuchen?“
„Gerne. Ihr könnt mir Proben mitgeben.“
„Ich kann auch die Laborergebnisse von Petr mit dazu geben. Kopien. Die Originale brauchen wir noch.“
„Das macht es uns einfacher.“
„Die neuen Regeln verpflichten uns. Nicht die EU. Wir stehen in Haftung.“
„So in etwa, sehe ich das auch. Das macht es zu kompliziert. Wir haben nur noch Unterschriften zu geben. Das sind Scheinunterschriften.“
„Die Kontrolle ist Vergangenheit“, sagt Slavo. Petr nickt.
„Es gibt seitens der EU kein gesellschaftliches Interesse, die Bevölkerung zu schützen. Das ist wie Selbstbedienung unter Verbrechern.“
„Wie soll ich das verstehen?“
„Ich untersuche unsere Produkte. Die Ergebnisse sind die Grundlage für die Genehmigung unserer Produkte. Damit bin ich Bock und Gärtner.“
„Täter und Polizei in einer Person. Das ist nicht mehr witzig.“
„Wir können auch heute noch das Restaurant besuchen.“
„Ich nehme an.“
Die Frauen freuen sich auf die Kutschenfahrt. Tim hat ihnen etwas Tee und Slivovic mit gegeben. Auch eigenes Brot und Kaminwurzen.
Kaminwurzen von Rind und Lamm sind die Spezialität auf der Hubertusalm. Tim plant die auch von Hirsch, Esel und Lama. Gelegentlich verletzt sich auch ein Lama. Eigentlich wollen die Frauen daraus Wolle herstellen. Im Moment gelingt ihnen das noch nicht. Sie benötigen Hilfe auf diesem Gebiet. Das nehmen sie sich aber für die Zukunft vor. Bisher stellen sie aus der Wolle kleine Teppiche und Vorleger her. Geknüpft. Die Knüpferei haben sie von türkischen Freunden gelernt.
Im Hotel angekommen, bewundert Juri und seine Frauen die ländliche Pracht. Nicht glänzend und spiegelnd. Das Foyer hängt voller ländlicher Utensilien. Die Zeugen schwerer Arbeit und bitterer Unterdrückung.
„ Wir haben uns befreit davon. Für einen sehr hohen Preis“, sagt Slavo.
„Meinst du eure Sexkanäle?“
„Kennst du die?“
„Aber sicher. Schön. Sehr schön.“
„Du bist doch nicht etwa zahlendes Mitglied?“
„Ich weniger. Aber meine Frau. Kamila.“
„Ich bin überrascht.“
Freitag 17 Uhr
…hatte ich Termin beim Doktor Moar in Bozen auf der Turinstraße. Ich bin das Unfallopfer. Zu 100%. Um dort hin zu kommen, stehe ich rund eine Stunde nur in Bozen. Natürlich wieder unter massiver Unfallgefahr. Parkplatz – Fehlanzeige. Freitag 17 Uhr. Bozen. Dazu Regen. Sonst wäre ich vielleicht mit dem Roller gefahren. In der Stadt, die beste Wahl. Selbst die Mediziner, kommen alle mit Roller. Das Einbahnstraßensystem schafft wenigstens Parkplätze. Oder sollen wir zum Unfallarzt mit den Fahrrad fahren? Das klappt jetzt nicht mehr. Fahrrad fahren kann ich die nächsten Jahre nicht mehr. Das gebrochene Schlüsselbein trägt das nicht.
Übrigens. Slowenien zahlt seinen Bürgern alle Bußgelder, die sie unrechtmäßig kassiert haben, zurück. Sollen wir jetzt nach Slowenien auswandern? Oder zahlen das unsere Unrechtkassierer auch zurück? Am besten, von ihren Solderhöhungen, die sie sich gerade genehmigt haben. Oder von den Rentenvorschüssen?
Veränderungen auf meiner Seitenleiste
Damit Sie den Überblick bekommen, von welchem Fleiß der Saisonkoch befallen ist, werde ich alle meine Bücher auf der Seitenleiste platzieren. Als Affiliate. Bisweilen gerät das schnell in Vergessenheit. Ich schreibe in diesem Jahr das 20. Buch in Deutsch! Die Übersetzungen, die für mich erheblich mehr Arbeit bedeuten, sind nicht dazu gezählt. Nach einiger Routine, bin ich jetzt auch etwas gründlicher und benötige kaum noch Nacharbeiten. Vorher hat mich auch die Not etwas getrieben. Und der Frust. nach dem Berufsverbot in Folge der Scheinpandemie. Die 40.-Euro – Tantiemen pro Monat haben mir die Pasta bezahlt. Zum Überleben. Den Ersten Teil des Saisonkoches – Wintersaison muss ich noch redigieren. Der Saisonkoch ist ein Tagebuch eines Saisonarbeiters. Mein Hauptwerk. Ich habe das bereits mit der „Saisonpause“ und dem ersten Teil der „Sommersaison“ ergänzt. Um Alles, auch fachlich zu verstehen, ist der Erste Teil – Wintersaison die praktische Pflicht. Dort zeige ich Ihnen, was zu der Tätigkeit – Koch/Chefkoch alles dazu gehört. Das macht das Werk zwar etwas kompliziert, für Manche vielleicht langweilig – aber notwendig. In den kommenden Teilen verzichte ich auf diese Art – Einführung. Deswegen sind die auch bedeutend dünner. Worauf ich nicht verzichte, ist der emotionale Blick aus den Augen eines ausgebeuteten Arbeiters. Das charakterisiert das „Werk“ besonders. Ehrlichkeit ist das Thema. Ein Arbeiter sagt zu einem Aufschneider oder Gockel, nicht Aufschneider. Er sagt Troll, Arschloch oder Depp. Schwierig ist die Korrektur deswegen, weil ich hinter jedem regionalen, italienischen, osteuropäischen oder sächsischen Ausdruck, den Rein-Deutschen dazu fügen muss. Das hat mit Übersetzungen zu tun. Als armer Mann kann ich mir Übersetzer nicht leisten. Ein Buch dieser Stärke geht leicht in die 15000.-. Die Einnahmen teilen, will mit mir Keiner. Schade. So übersetze ich elektronisch mit 4 Rückübersetzungen. Wegen der Korrekturen im Ausdruck. Selbst das ist teuer und kostet einen Haufen Arbeit. Anders, können wir die vermeintlichen „Übersetzer“, nicht ersetzen. Zumal ich deren Wirken, nicht wirklich kontrollieren kann. Sie verrichten damit eine nicht kontrollierbare Leistung aus Sicht des Autoren (Schriftstellers). Sprich: Der falsche Übersetzer kann Dich bescheißen. Und wer will das? Bei einer Tantiementeilung, liegt das Risiko auch beim Übersetzer. „meine Hand für mein Produkt“. Deswegen übersetze ich ausschließlich elektronisch. Das scheint lesbar. So, wie ich das bei meinen Verkaufspartnern registriere. Mir sind bisher noch keine Korrekturen vorgeschlagen worden. Und das will schon was heißen für einen Schriftsteller. Dazu möchte ich sagen: Ich habe in allen Sprachen, in die ich übersetze, Probeleser. Null Reklamation. Aber, Komplimente. Danke dafür in Deutsch. Mit den Übersetzungen habe ich über 40 Bücher draußen. Als Ebook und manchmal auch gedruckt. Die Ebooks lege ich vorher raus. Gerade wegen der Rückmeldungen. Kostenlos gesaugt wird reichlich. Wenn man kostenlos saugt, hat man zumindest den Mut, Kritik zu platzieren. Zumindest im Fall von Volkskunst, wie ich sie verstehe. Und genau dort, sehe ich den Unterschied zwischen einer sozialistischen und kapitalistischen Erziehung. Wir reden von Ehrlichkeit. Das ist ein Luxus, den Sie sich im Kapitalismus nicht leisten können. Wir, in der DDR, konnten uns das leisten. Auch nicht reaktionsfrei. „Gott Bewahre“. Aber, und das sage ich im Klartext: Wir sind deswegen nicht entlassen oder eingesperrt, geschweige – ermordet worden. Im Gegenteil. Wir durften unseren Standpunkt bei Standpauken mit den Betroffenen, unter Zeugen, vertreten. Was ist das Anderes als Demokratie? Wir sind scheinbar zu alt, als dass wir in einem sozialistischen Italien oder Südtirol aufwachen. Von der DDR schweige ich mal nicht. Die kommt vielleicht schon in unserem Erleben wieder. Die deutschen Faschisten sind zwar zäh, dafür aber wenigstens so hochnäßig und strotzdumm, dass wir deren Abgang mit Tribunal noch erleben könnten. In dem Zusammenhang erinnere ich gern an die Rote Armee in Berlin. Verbunden mit dem Wusch, das kommende Mal gründlicher zu sein. Zumindest so gründlich wie in den befreiten Gemeinden der angeblichen Ukraine. Die „Ukraine“ war ein Dorf um Kiew. Die Sowjets haben das zu dem gemacht, was sich heute in Form von geistig Behinderten, als das bezeichnet. Die haben das nicht bezahlt.
Gelika, Karinka und Freunde – Leseprobe
Durch den Vinschger Stau dauert die Anreise etwas länger als geplant. Das Chaos um Bozen ist eingerechnet.
Goran kommt fast zwei Stunden zu spät. Waltraut wärmt das Essen auf. Genau das, was Gelika bekam, bekommt Clara auch. Kalbshaxe. Geschmort. Ein Genuss. Clara weiß, die Haxe ist aufgewärmt. Das schmeckt ihr um so besser. Sauce und Fleisch, ein Geschmack.
Angelika ist nicht zu Hause. Hannes geht zu Clara ins Zimmer.
„Brauchst Du Trost?“
„Eigentlich schon.“
„Willst du vorher duschen?“
„Gerne. Eine Massage tät mir gut. Vielleicht komme ich auf andre Gedanken. Vor dem Schlaf.“
„Gerne. Andere Gedanken brauchst du jetzt. Dringend.“
Hannes folgt Clara in die Dusche.
„Ich wasche dich.“
Clara lässt sich Alles gefallen. Wehrlos. Fast regungslos. Unbeteiligt. Hannes lässt nicht locker. Es wirkt. Erlösend. Clara lacht sogar.
Etwas überreizt ist sie. Hannes spürt das.
„Willst du heute noch auf der Alm ankommen?“
„Das wäre mir am liebsten.“
„Wir ruhen etwas und dann fahren wir los.“
Clara fühlt sich erleichtert. Frisch.
„Wir können gleich fahren.“
Goran geht zu Waltraut. Er erklärt ihr Alles. Waltraut weint.
„So ein guter Junge.“ Sie redet von Hubertus.
Hubertus hat sie geliebt wie Hannes.
„Er war sehr fleißig“, schluchzt sie. Die Tränen fließen. Hannes streichelt sie liebevoll.
„Wir wollen gleich los. Auf der Alm haben sie Hubertus ein Denkmal geschnitzt. Die Alm heißt jetzt Hubertusalm.“
„Das hat Hubertus wirklich verdient.“
Clara kommt bereits herunter. Waltraut geht zu ihr. Sie streichelt Clara. Die Hände Waltrauts scheinen Wunder zu wirken. Clara lächelt leicht.
„Ich schaff das schon. Hubertus hat auch an mich gedacht. An uns Alle. Er hat von dir und deiner Liebe geschwärmt. Von Hannes, Tom und eurem Engagement für Gelika.“
Der Abschied ist herzlich. Waltraut wird selbstverständlich zur Feier eingeladen.
„Du kannst auch gleich mitfahren“, bietet ihr Goran an. Einen recht langen Augenblick scheint Waltraut abwesend.
„Ich fahre sofort mit.“
Hannes rollt mit den Augen.
„Soll ich hier allein bleiben?“
„Einer muss sich um unsere Gäste kümmern.“
Die Abnabelung scheint Hannes gut zu tun. Endlich kann er machen, was er will. Waltraut wirkt irgendwie auch erleichtert. Sehr erleichtert. „Endlich ein Urlaub“, stöhnt sie.
„Auf der Alm – Urlaub“, fragt Goran und lächelt verschmitzt. Waltraut wird das schon als Urlaub empfinden. Der Kontakt mit Gästen ist sehr aufreibend. Aufwühlend. Er bereitet sehr oft schlaflose Nächte. Waltraut kann auch irgendwie das Deutsch nicht mehr erhören. Die aufdringlichen Fragen. Fast schon kindische Fragen. Und das pausenlos. Die verstopften Toiletten nach Damenbesuchen. Sie war schon dutzende Male kurz vor dem Brechreiz.
Regelmäßig zu jeder Saison. Manchmal fragt sie sich, wie sie das die vielen Jahre aushalten konnte. Spurlos ist das an ihr nicht vorbei gegangen. Nach jeder Saison mussten sie neu bauen. Die Gäste machen einfach zu viel kaputt. Rücksichtslos. Fast vorsätzlich wirkend.
Goran lässt den Lastwagen warm laufen. Das dauert etwas. Waltraut kommt nach recht kurzer Zeit mit der gepackten Tasche. Alle applaudieren.
Gelika, Karinka und Freunde – Korrekturlesen
„Wir bauen dir ein schönes Zimmer“, haben sie ihm versprochen.
Alois würde am liebsten seine Tiere mitbringen. Goran ist bereits am Überlegen. Eine Kuh ist trächtig. Aktuell wäre es ein Fehler, die Familie auseinander zu bringen.
„Die fahren wir später auf die Alm.“
Alois hat aber keinen Nachbarn, der ihm die Tiere pflegt. Gita könnte das mit übernehmen. Wenn sie bei Clara bleibt. Sie sprechen das am Telefon ab. Gita ist einverstanden.
Langsam entsteht der Eindruck, Alois will mit seinen Tieren auswandern. Entweder ist er enttäuscht von der heimischen Agrarpolitik oder von der Klärung des Schadens seitens der Regierung. Vielleicht auch von Beidem.
Gita ist stolz auf Alois.
Clara versucht ihm, so gut sie kann, zu helfen. Alois hat sie immerhin viele Jahre mit sehr guten Rohstoffen versorgt. Und das möchte sie ihm danken. Ganz uneigennützig ist sie nicht. Sie hofft auf die gleich – guten Produkte aus der Slowakei.
Nico freut sich bereits für die tatkräftige Unterstützung. Er schien zeitweise etwas überfordert. Trotzdem ihm Jarosch tatkräftig half. Vor allem bei Geburten und der Nachwuchsbetreuung. Zum Glück ist jetzt Petr da. Petr kennt sich gut aus. Nico ist ihm nicht routiniert genug dafür. Jarosch kann das gar nicht. Er steht oft da, wie eine blinde Kuh vor einem offenen Tor. Auf der Weide und bei der Bedienung der Technik, sind Beide vorbildlich. Keiner könnte ihnen dort etwas vormachen.
Die Frauen auf der Alm freuen sich auf Alois. Offensichtlich kennen sie ihn schon. Die Kolleginnen, welche schon länger bei Clara sind. Denn bevor Gita heiratete, war Alois oft auf Besuch. Vor allem, wenn er zu Clara, Lieferungen brachte. Gita hatte schon damals gewusst, wie begehrt Alois unter ihren Kolleginnen ist. Vor allem, bei Etela. Und wenn Etela die Qualitäten von Alois kannte, kannten die auch ihre Kolleginnen.
Das Filmstudio auf der Alm ist fertig eingerichtet. Alle haben das schon ausprobiert. Die Filme sind bei Clara. Gita hat sie sich angesehen. Die wollen sie Alois vorführen. Gita soll ihn holen.
„Ich könnte einen Laptop auch mit zu Alois nehmen.“
„Wir wollen doch wissen, ob Alois fotogen ist.“
Beide lachen.
„Ich versuche mein Bestes.“
Gita fährt los. Alois ist einverstanden, geholt zu werden. Bei der Rückkehr wird Alois von Clara küssend empfangen. Gita wird schon lange nicht mehr eifersüchtig. Etelas Erziehung wirkt. Nachhaltig.
„Dann kannst du ja morgen mit Goran fahren. Wollt ihr noch eine Nacht zusammen sein?“
„Gerne“, sagt Gita. „Mit allem Komfort.“
Clara versteht, was Gita meint. Sie ruft Hubertus.
Er soll den Zweien ihr Zimmer zeigen.
„Ist das mit Kamera oder ohne“, fragt Alois.
„Mit. Wir wollen doch sehen, was du für eine Figur abgibst.“
„Ich bin da aber ziemlich aufgeregt.“
„Wie wirkt das denn bei dir?“
„Frag Gita. Die weiß das.“
„Aufgeregt, braucht er zehn Sekunden länger.“